Metadaten

Metadaten sind Angaben zu den Fragen Was, Wer, Wie, Wo, Wann über erhobene Daten und existierende Dienste. Damit können sie eindeutig beschrieben und referenziert werden, was für eine gezielte Recherche erforderlich ist.

Ihre Dokumentation erfolgt durch maschinenlesbare (XML) standardisierte (ISO) Beschreibungen, die u.a. bei einer Recherche als Filterkriterien angewendet oder über Informationsboxen als Layer-Beschreibungen angezeigt werden.

Kernelemente von Metadaten sind dabei:

  • Kurzbeschreibungen zur inhaltlichen Charakterisierung,

  • Verschlagwortung,

  • Benennung von Ansprechpartnern,

  • Referenzierung von Darstellungs- und Download-Diensten,

  • Elemente zur Qualitätssicherung von syntaktischer und semantischer Einheitlichkeit (Thesauri) und Georeferenzierung (Gazetteer).

Dadurch ermöglichen sie:

  • eine Recherche von Daten und Diensten über Katalog-Systeme von verteilten Informations-Infrastrukturen und

  • die Zusammenführung sektoraler Sichten von Fachinformations-Systemen für übergreifende Recherchen.

Der Standard ISO 19115: Geographische Informationen – Metadaten bietet seit 2003 die generische Struktur für Metadaten in den wichtigsten nationalen und internationalen Geodaten-Infrastrukturen. Etwa ein Dutzend ISO-Kernelemente bilden das Grundgerüst für alle Arten von Metadaten, mit denen intersektorale Recherchen realisiert werden können. Bereichsspezifische Metadaten-Profile können diesen ISO-Kern mit individuell benötigten Elementen erweitern.

Die Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) verwendet die Kernelemente des ISO 19115 zum Nachweis von Geodaten. Um diese Metadaten auch im INSPIRE Geoportal nutzen zu können, sind zusätzliche verbindlich vorgegebene Metadateneinträge erforderlich. Daneben gibt es das Datenportal für Deutschland (GovData), in dem der Metadatenstandard für offene Verwaltungsdaten DCAT-AP.de verbindlich ist.

Für die MDI-DE sind Metadaten das zentrale Basiselement, auf dem die Funktionalität des Geoportals zur Suche und Bereitstellung von qualitätsgesicherten amtlichen Daten mit standardisierten Diensten beruht. Dies ist in einem Leitfaden zur Pflege und Erstellung von Metadaten in der MDI-DE (Wosniok und Räder, 2013) beschrieben.

Im Küstenzonen-Profil der MDI-DE sind viele optionale Elemente des ISO-Standards als verbindlich gekennzeichnet, um die Dokumentation von Küstendaten zu verbessern. Einen Überblick über die bei den Mitgliedsbehörden der MDI-DE verwendenten Metadatenelemente gibt die Veröffentlichung „Metadaten für die MDl-DE: Die Entwicklung des Küstenzonenprofils“ (Wosniok und Lehfeldt, 2013).

Weiterhin enthält das Küstenzonen-Profil Metadatenelemente aus anderen bestehenden Profilen. Da der ISO-Standard 19115 Metadatenerweiterungen vorsieht, können diese an spezifische Bedürfnisse von Nutzergemeinschaften angepasst werden. Das gemeinsame MDI-DE Metadatenmodell beinhaltet daher Metadatenelemente für Vermessungen in Gezeitenzonen, die vom Federal Geographic Data Committee (FGDC 2001) definiert worden sind.

Auf den verteilten Infrastrukturknoten der MDI-DE-Partner werden Metadaten zu den eigenen Fachdaten und Diensten mithilfe von unterschiedlichen Metadatensystemen gepflegt und über CSW-Schnittstellen bereitgestellt. Der als Nord- und Ostsee Küsten-Informations-System (NOKIS) entwickelte Metadatenkatalog implementiert das Küstenzonenprofil. Dabei wird die InGrid-Softwareplattform als Editor zur Erfassung und als Recherche-Instrument zur Suche von Metadaten eingesetzt. Schleswig-Holstein und Niedersachsen nutzen NOKIS, während in Mecklenburg-Vorpommern der MetaVer-Metadatenverbund verwendet wird.

Das Metadatensystem der MDI-DE bündelt relevante Geoinformationen aus dem deutschen Küsten- und Meeresbereich zu einem zentralen Einstiegspunkt für Recherchen. Bei einer Suche mit der MDI-DE werden somit die Metadaten über Daten- und Dienste-Bestände einer Reihe von bestehenden Fachportalen ausgewertet und in einer gemeinsamen Trefferliste angezeigt.

Suche in nationalen und EU INSPIRE Portalen via CSW SchnittstelleTechnisch werden Metadaten dazu in einem Harvesting genannten automatisierten Prozess regelmäßig über eine Katalogschnittstelle (Catalog Service Web, CSW) von den Infrastrukturknoten abgeholt und bei der MDI-DE zu einem neuen Katalog zusammengeführt. Neben den Infrastrukturknoten der Partnerbehörden harvestet die MDI-DE Metadaten von ausgewählten Fachportalen mit relevanten Küsten- und Meeresinformationen.

Um die Auffindbarkeit der MDI-DE Metadaten in übergeordneten Informationssystemen wie der GDI-DE oder INSPIRE zu gewährleisten, werden sie über CSW-Schnittstellen bereitgestellt. Anhand von Schlüsselwörtern aus Thesauri, wie z.B. dem für INSPIRE verbindlichen General Multilingual Environmental Thesaurus (GEMET), wird die Sichtbarkeit von Metadaten in hierarchisch gegliederten Informationssystemen gesteuert (Herlé et al., 2021).

Die Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) ist das nationale Zielsystem, in dem Informationen aus dem MDI-DE Fachportal auffindbar sein sollen. Sie stellt die aktuell gültigen Handlungsempfehlungen und entsprechende Prüfmechanismen für Metadaten als Testsuite bereit. Alle in der MDI-DE veröffentlichten Metadaten haben diesen Qualitätssicherungstest erfolgreich durchlaufen und werden folglich auch im INSPIRE-Portal ausgewertet.

Betreiber eigener Metadatenkataloge können die Metadaten auch direkt über die CSW-Schnittstelle „https://nokis.mdi-de-dienste.org/csw?service=CSW&request=GetCapabilities“ anfragen und automatisiert abrufen.

Die Pflege der Daten- und Metadatenbestände liegt in der Verantwortung der beteiligten Behörden, die in Eigenregie die Infrastrukturknoten betreiben. Sie umfasst deren Qualitätssicherung und eine bedarfsgerechte Datenaktualisierung, ohne die jene bereitgestellten Dienste schnell an Relevanz verlieren.

Die Software der gängigen Metadaten-Editoren unterstützt Metadaten-Redakteure durch Hilfefunktionen und Menüführung bei der Erfassung und Pflege.